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Was ist das Diabetische Fußsyndrom und was kann ich vorbeugend tun?

Ernährung, Bewegung, Beobachtung und Pflege

Wie wir in Teil 7 unserer Wundserie beschrieben haben, können Durchblutungsprobleme zu Wunden an Beinen und Füßen führen, die teilweise kaum oder nur sehr langsam abheilen.

Beim „Diabetischen Fußsyndrom“, das wir Ihnen heute vorstellen, verhält es sich ganz ähnlich.

Wie kommt es zum Diabetischen Fußsyndrom und was ist das genau?

Zum Diabetischen Fußsyndrom zählen alle Verletzungen der Haut unterhalb des Knies, auch Entzündungen wie Ulzerationen (Geschwüre) oder andere Zerstörungen der Haut und Hautschichten. Charakteristisch für Diabetes ist ein Mangel am Hormon Insulin, was zu erhöhten Blutzuckerwerten (Hyperglykämie) führt.

Gelegentlich sind erhöhte Blutzuckerwerte nicht schlimm. Doch ein jahrelang zu hoher Blutzuckerspiegel schädigt auf Dauer Nerven und Gefäße (Polyneuropathie). Dann nimmt die Schmerz- und Druckempfindlichkeit (sog. Sensibilitätsstörungen) besonders an den Füßen ab. Das ist fatal, denn kleine Wunden oder andere Verletzungen bleiben von Diabetikern lange unbemerkt und können sich so ausbreiten oder vertiefen.

Kommen nun noch Durchblutungsstörungen (pAVK) hinzu, können sich kleine Verletzungen infizieren und zu schwereren Komplikationen führen, bis hin zu Amputationen.

Die Erkrankung des Diabetischen Fußsyndroms wird auch als „diabetischer Fuß“ bezeichnet.

Was können Sie vorbeugend tun?

DIE RICHTIGE ERNÄHRUNG:

Mit einer guten Ernährung können Sie viel bewirken. Achten Sie als Diabetiker darauf, dass Ihre Blutzuckerwerte nicht zu stark ansteigen. So beugen Sie Sensibilitätsstörungen vor und wirken auch dem Diabetischen Fußsyndrom entgegen.

BITTE KEINE DIÄTPRODUKTE: Diabetiker sollten auf keinen Fall die oft so gepriesenen Diätprodukte verzehren, die mit Fruktose gesüßt sind. Das Süßen mit Zucker oder synthetischen Süßstoffen ist ebenso ungesund wie der Verzehr von Fertiggerichten (auch hier sind Zucker und Süßstoffe enthalten).

OBST & VITALSTOFFE:

In Maßen verzehrtes nicht zu süßes Obst ist hingegen unbedenklich (ca. 1 Handvoll Obst am Tag). Zu Ihrer Ernährung sollten auch frische vitalstoffreiche Lebensmittel und Vollkornprodukte gehören.

HÜLSENFRÜCHTE & EIWEISS:

Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen etc. sind perfekt für Diabetiker. Sie sollten mindestens 2x pro Woche gegessen werden. Der hohe Eiweißanteil fördert den Erhalt Ihrer Muskelmasse. Die komplexen Kohlenhydrate sowie die reichlich satt machenden Ballaststoffe verhindern Blutzuckerspitzen. Diabetiker sollten bei der Wahl der Eiweißquellen grundsätzlich eher auf pflanzliche Eiweißlieferanten statt auf Fleisch setzen, da diese die Nieren weniger belasten. Auch Fisch stellt eine gesunde Alternative dar.

NÜSSE:

Ein täglicher Verzehr von gemischten Nüssen (z.B. Walnüsse, Mandeln, Cashewkerne) ist quasi gesunde Nascherei und hilft, den Blutzucker zu senken. Studien belegen: Nüsse enthalten weniger Fett als bislang vermutet. Zudem sättigen sie lange, ihre Mikronährstoffe schützen das Herz und sie kurbeln sogar den Grundumsatz an, wovon übergewichtige Diabetiker profitieren.

Diabetes professionell einstellen lassen

Die individuelle Stoffwechseleinstellung ist sehr wichtig für die Wundheilung. Lassen Sie Ihre Blutzuckerwerte bitte regelmäßig von Ihrem Hausarzt oder Diabetologen kontrollieren.

Vermeiden Sie das Rauchen – es engt die Blutgefäße ein und fördert so eine schlechte Durchblutung.

Selbstbeobachtung: Warnsignale frühzeitig erkennen

Als Diabetiker/in sollten Sie Ihre Füße am besten täglich mit einem Handspiegel untersuchen. Achten Sie insbesondere auf Schwellungen an den Fußsohlen und folgende Warnsignale:

√ Trockene, rissige Füße und überschüssige Hornhaut (erste Anzeichen für das Diabetische Fußsyndrom)

√ Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Füßen, Wahrnehmungsstörungen der Temperatur (Hitze oder Kälte) und Schmerzen

√ Erhöhte Berührungsempfindlichkeit und stechende/brennende Schmerzen, insbesondere in der Nacht

√ Sogenannte Krallenbildung der Zehen, krampfartige Schmerzen besonders beim Laufen

Achten Sie auch auf Rötungen/Schwellungen an Füßen und Beinen.

Wenn Sie als Diabetiker Hornhaut entdecken, lassen Sie diese bitte immer nur fachmännisch (Podologe, med. Fußpflege) abtragen. Wegen Verletzungsgefahr sollten Sie bitte nicht selbst experimentieren. Ein Rezept erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt oder Diabetologen.

WANNENBAD:

Temperatur kontrollieren – vermeiden Sie zu heißes Wasser wegen Verbrühungsgefahr.

Die Beine und Füße fühlen sich anfangs überwiegend trocken und kalt an, später sind sie blau oder fahl verfärbt. Die Haut glänzt, ist zumeist dünn und daher leicht reiz- und verletzbar. Die Beine beginnen zu schmerzen. Fußnägel wachsen langsamer, an den Beinen zeigen sich keine oder wenig Haare.

SCHUHE:

Kontrollieren Sie Ihre Schuhe regelmäßig auf Steine und laufen Sie nicht barfuß. Wechseln Sie täglich Ihre Socken.
Als Diabetiker sollten Sie auf spezielle Schuhe achten, die an den Füßen genug Platz bieten und keine Druckstellen verursachen, etwa durch Nähte. Die Schuhe sollten die natürlichen Bewegungsmuster der Füße unterstützen. Ein orthopädischer Schuhmacher kann spezielle Diabetiker-Schutzschuhe anfertigen (Rezept beim Diabetologen oder Facharzt erhältlich).

FUSS-/HAUTPFLEGE:

Weiterhin hilft eine gut abgestimmte Hautpflege, die es pathogenen Keimen erschwert, in die Haut einzudringen und Infektionen oder Pilzbefall hervorzurufen. Die Fußpflege ist bei Menschen mit Diabetes besonders wichtig

und sollte am besten jeden Tag erfolgen. Pflegeprodukte erhalten Sie im Sanitätshaus oder in der Apotheke.

Unsere Fach-Empfehlungen


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ist eine speziell angemischte Creme auf Basis von Buchweizenhonig, Rosmarinextrakt und Teebaumöl. Sie lindert gereizte, entzündete, spröde, rissige und trockene Haut. Dieses Produkt darf nur dünn aufgetragen werden und ist damit unglaublich sparsam.

Creme bei rissiger, trockener und spröder Haut an Beinen und Füßen.

Sein kleiner Bruder heißt Principell Pelsan – diese Feuchtigkeitscreme mit Buchweizenhonig hilft bei zu trockener und rissiger Haut, hemmt Entzündungen, spendet Feuchtigkeit und zieht sehr schnell ein. Der Inhaltsstoff Bisabolol (Hauptwirkstoff des Kamillenöls) beruhigt und wirkt entzündungshemmend.

Atrac Train ist eine Feuchtigkeitscreme mit 10 % Harnstoff (Urea) und 4 % Milchsäure (2-Hydroxypropansäure) sorgt für einen Ausgleich bei zu trockener und rissiger Haut.

Urea und Milchsäure sind natürliche Hautbefeuchter:

Urea befeuchtet die Haut, dringt in die äußeren Schichten der obersten Hautschicht ein und bindet dort Flüssigkeit.

Milchsäure stimuliert die Abschuppung der Epidermis.

Bitte wenden Sie die Produkte nie auf oder in Wunden an! Beachten Sie auch die Packungsbeilage.

Die o. g. Pflegeprodukte können Sie über unseren Onlineshop (www.wundexpert.de) beziehen.

Unsere 8-teilige Serie zu Wunden, wie sie entstehen, wie wichtig Ernährung, Bewegung und frühzeitige Warnsignale sowie präventive Maßnahmen sind, ist hiermit abgeschlossen.

Es würde uns sehr freuen, wenn wir Ihnen mit Tipps und Zusammenhängen helfen konnten.

Schreiben Sie uns gern bei Fragen, oder wenn wir Sie bei Ihrer Wunde unterstützen können. Unsere Wundexperten stehen gern mit Rat und Tat zur Seite.

Anett Saremba, Vulcura Wundexpertin der Region Barnim

Anett Saremba, Vulcura Wundexpertin der Region Barnim

(Bildquelle: Margit Gaede)


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Margit Gaede Bewegung mit oder ohne Wunden
Margit Gaede

Über Margit Gaede

Margit Gaede leitet mit ihrem Mann Klaus-Dieter Gaede die Geschäfte und das Team von Wundexpertinnen der Vulcura Wundmanagement GmbH. Sie gibt Vorträge zur optimalen Wundversorgung und engagiert sich darüber hinaus regional mit ihrem Unternehmen. „Unser größter Wunsch ist es, Menschen mit Wunden zu helfen und ihnen wertvolle Lebensqualität zurückzugeben. Der Betroffene, der Patient und der Mensch steht für uns immer an erster Stelle.“

Das Unternehmen Vulcura Wundmanagement GmbH, 2015 gegründet, kann auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Heute betreut Vulcura Betroffene von Grünheide bzw. Schöneiche über Gesamt-Berlin und Umgebung bis in den Spreewald hinein.