Wir zaubern unseren Patienten ein Lächeln ins Gesicht 😊

Was ist die Schaufensterkrankheit (pAVK) und wie verhindere ich sie?

Wenn die Durchblutung gestört ist

Zunächst ein kleiner Rückblick zu den vorherigen sechs Teilen dieser Wundserie:

Unser Lebensstil spielt für unsere Gesundheit und infolgedessen für die Wundheilung eine essenzielle Rolle. Wir haben also direkten Einfluss darauf, denn wir entscheiden, wie gut wir leben.

Die Durchblutung ist maßgeblich für die Wundheilung verantwortlich. Daher widmen wir diesen Teil unserer Wundserie der Durchblutung und zwei wirklich häufigen und schwerwiegenden Wunden.

Was man jedoch weiß:
Bewegung und Ernährung haben direkten Einfluss auf die Qualität der Durchblutung im Körper.

Wird der Körper gut durchblutet, können Gifte, Schlacken und andere Störenfriede schneller abtransportiert und ausgeschieden werden, was die Zellen erfreut.
Besondere Bedeutung kommt auch unserer Seele zu, denn neben der Anspannung ist die Entspannung ein weiterer wichtiger Faktor zur Zellerneuerung – und eine gute Zellerneuerung führt dazu, dass Wunden sich schneller schließen.

Die Schaufensterkrankheit: Wenn die Durchblutung gestört ist

PAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) ist auch bekannt als Schaufensterkrankheit oder Durchblutungsstörung.

Worum handelt es sich dabei eigentlich genau?

Unsere Arterien transportieren Sauerstoff- und nährstoffreiches Blut ins Gewebe. Die Venen sorgen für den Abfluss des „verbrauchten“ Blutes zurück zum Herzen.
Kommt es zu einer Verengung in den Arterien, kann das Sauerstoff- und nährstoffreiche Blut nicht mehr in die kleinsten Gefäße, z. B. bis ins Bein, vordringen. Da die Beine am weitesten vom Herzen entfernt sind, werden sie am ehesten in Mitleidenschaft gezogen.
Betroffene Menschen können dann nur noch kurze Wegstrecken schmerzfrei zurücklegen. Beginnt das Bein zu schmerzen, bleiben sie alle paar Meter stehen – wie vor einem Schaufenster. Klingen die Schmerzen ab, gehen sie wieder weiter. Bis zum nächsten Stehenbleiben.

Wie entstehen nun Verengungen in den Arterien?

Bei kleinen Verletzungen der Haut erleidet auch die innere Zellschicht der Blutgefäße einen Defekt. Diese ist jedoch notwendig für das korrekte Funktionieren der Arterien, denn sie umgibt und schützt die Blutgefäße.

Durch die Verletzung ist die Funktion der inneren Zellschicht – genauer gesagt der Arterie – gestört, wodurch die sogenannte „Plaque-Bildung“ (Einlagerung von Fetten) eingeläutet wird. Später kommen Kalkablagerungen hinzu und führen zu Problemen.

Die Bildung von Plaque im Blutgefäß ist ein Prozess, der bei einem jungen und gesunden Menschen mit unversehrten Arterien kein Problem darstellt. Plaque kann vom Körper durch Aktivität/ Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr schnell abtransportiert werden. Bei einem älteren und körperlich eingeschränkten Menschen mit einem vielleicht nicht so ausgewogenen Speiseplan mit u. U. viel tierischem Fett sieht dies in der Regel leider anders aus.

Was passiert, wenn die Arterie verengt ist?

Schreitet die Verengung der Arterie voran, verlangsamt sich der Blutstrom und infolgedessen die Versorgung der Blutgefäße mit Sauerstoff und Mineralstoffen. Meist ist es dann nur noch eine Frage der Zeit, bis es zu einer vollständigen Verstopfung des Gefäßes kommt.

Die verletzte Haut wird daher kaum oder gar nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Wunde verheilt hierdurch nicht oder nur noch schlecht. Eine chronische Wunde entsteht (Ulcus Cruris Arteriosum).

Woran erkennt man eine arterielle Verschlusskrankheit?

Die Beine und Füße fühlen sich anfangs überwiegend trocken und kalt an, später sind sie blau oder fahl verfärbt. Die Haut glänzt, ist zumeist dünn und daher leicht reiz- und verletzbar. Die Beine beginnen zu schmerzen. Fußnägel wachsen langsamer, an den Beinen zeigen sich keine oder wenig Haare.

Eine Mischform

Manchmal sind auch Mischformen möglich. Das bedeutet, dass sowohl die Venen als auch die Arterien krankhaft verändert sind. In diesem Fall kann ein sogenanntes „offenes Bein“ (Ulcus Cruris Mixtum) entstehen.

Risikofaktoren

Es gibt einige Risikofaktoren, die eine Verengung der Arterien begünstigen können. Dazu gehören:

√ hoher Blutdruck
√ Giftstoffe wie Zigarettenrauch (bekanntes Raucherbein)
√ Diabetes mellitus
√ Übergewicht
√ falsche und/oder schlechte Ernährung • zu wenig Bewegung
√ Stress

Können Sie vorbeugend etwas tun?

Ganz wichtig: Sollten Sie die oben beschriebenen Symptome bei sich feststellen, klären Sie Maßnahmen zur Linderung bitte unbedingt vorher von fachärztlicher Seite ab. Wichtig ist insbesondere zu prüfen, in welchem Zustand Ihre Arterien sind und ob und wie weit eine evtl. Verkalkung der Arterien vorhanden ist.

Bewegen Sie Ihre Beine!

Sonst können Sie weitestgehend etwas für sich tun, um sowohl der Schaufensterkrankheit als auch dem offenen Bein vorzubeugen.

Machen Sie regelmäßig für mindestens 15 Minuten Beinübungen – morgens, mittags und abends – und haben Sie Spaß dabei! Ernähren Sie sich ausgewogen, weitgehend pflanzlich, frisch und nährstoffreich. Ein gesunder Lebensstil unterstützt Ihre Gesundheit enorm.

Zusätzlich können Sie regelmäßig Ihre Beine und Füße auf kleine Verletzungen, Rötungen oder auffällige Pigmentierung überprüfen. Gerade am Fuß sind oft schwer einsehbare Regionen betroffen und werden so oft erst zu spät bemerkt.

Haben Sie Fragen zu Wunden, sind Sie selbst betroffen und benötigen Sie Unterstützung? Unsere netten Wundexperten sind gern mit Rat und Tat für Sie und Ihre Wundheilung da!

Im nächsten und letzten Teil unserer Serie geht es um das Diabetische Fußsyndrom, eine der häufigsten Zivilisationskrankheiten weltweit.


Wie können wir Ihnen helfen?

Gern besprechen wir mit Ihnen auch ganz individuelle Behandlungsmöglichkeiten.


Margit Gaede Bewegung mit oder ohne Wunden
Margit Gaede

Über Margit Gaede

Margit Gaede leitet mit ihrem Mann Klaus-Dieter Gaede die Geschäfte und das Team von Wundexpertinnen der Vulcura Wundmanagement GmbH. Sie gibt Vorträge zur optimalen Wundversorgung und engagiert sich darüber hinaus regional mit ihrem Unternehmen. „Unser größter Wunsch ist es, Menschen mit Wunden zu helfen und ihnen wertvolle Lebensqualität zurückzugeben. Der Betroffene, der Patient und der Mensch steht für uns immer an erster Stelle.“

Das Unternehmen Vulcura Wundmanagement GmbH, 2015 gegründet, kann auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Heute betreut Vulcura Betroffene von Grünheide bzw. Schöneiche über Gesamt-Berlin und Umgebung bis in den Spreewald hinein.


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